Elisabeth Neuhaus

Statement

 
„Ich will nur glücklich sein / Dass ich bin, wie ich bin / Stark und frei zu sein / Sehen, wie die Nacht zum Tag wird / Ich bin hier / Und mein Leben gehört nur mir / Und der Himmel, den ich suchte / Den finde ich irgendwo“, so lautet eine Passage in Gabriellas Lied aus dem Film „Wie im Himmel“. Ganz ich selbst sein dürfen und wollen und können ist wahres Glück. Und auch wenn es etwas kitschig daherkommt, so formuliert Jaqueline Boyer in ihrem Song „Mitsou, Mitsou, Mitsou, mein ganzes Glück bist du“ die andere Seite der Wirklichkeit: Kein glückliches Ich ohne ein es liebendes Du – und sei die Beziehung noch so ambivalent und fragil. Gelingendes Leben bedeutet für viele: gelingende Beziehung(en).

Die Kernbotschaft des Christentums ist das Beziehungsangebot eines personalen Gottes. Die Kirche postuliert die existenzielle Relevanz des jeweils persönlichen Gottesbezugs für jeden Menschen und seine Gemeinschaftsformen. Zugleich (er)leben immer mehr Menschen Nächstenliebe, Treue, Verantwortung, Selbstlosigkeit und viele andere sogenannte christliche Haltungen vollkommen entkoppelt von einem religiösen Bezug sehr glaubwürdig und höchst beglückend.

Also Gott doch nur eine soziale Hilfskonstruktion, die sich irgendwann überlebt hat? Liegt die Bedeutsamkeit des Christlichen maximal in seiner ethischen Dynamik, welche zunehmend losgelöst vom Gottesglauben wirkt?
Welcher Mahn- und Weckruf steckt für Kirche und Gesellschaft in der Realität, dass für immer mehr Menschen unseres Kulturkreises Gott schlechthin irrelevant ist? Oder liegt eine Glücksverheißung darin verborgen…?
 

Vita

 
Jahrgang 1966, leitet seit 2014 die Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bistum Dresden-Meissen. Sie studierte Theologie, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Bonn, absolvierte außerdem eine Ausbildung als Gesprächstherapeutin und Exerzitienbegleiterin. Anderen Frauen in kirchlichen Führungspositionen gibt sie ihre Erfahrungen in Seminaren weiter. Sie hat in der Straffälligenhilfe für Frauen gearbeitet und ist ehrenamtlich als geistliche Begleiterin für Suchende tätig.

  • 1994-1995 St. Agatha Krankenhaus Köln: Psychosomatische Abteilung
  • 1995-2001 Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V. Köln: Psychosoziale Arbeit in der Straffälligenhilfe, Koordination ehrenamtlicher Arbeit in der Straffälligenhilfe und im SkF, SkF-Börse für bürgerschaftliches Engagement
  • 2001 Caritasverband für die Stadt Düsseldorf: Diakonische Motivatorin, Koordination der Netzwerke
  • 2002-2005 Hauptabteilung (HA) Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Referentin für Spiritualität und liturgische Bildungsarbeit
  • 2005 HA Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Leiterin des Referates Spiritualität
  • 2006-2014  HA Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge; Stellvertretende Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge
  • seit 2014 Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bischöflichen Ordinariat Dresden